An dieser Stelle geht es um den „Seeteufel“ Felix Graf von Luckner | |||
Graf Luckner ist kein Hallenser; er wurde in Dresden geboren und wuchs in dortiger Nähe in Pennrich auf väterlichem Gut auf. Die Großmutter lebte in Halle, was den kleinen Grafen hin und wieder an die Saale verschlug. Eher unfreiwillig waren die Besuche teils, sollte er doch in dieser Stadt auf einer Privatschule „gedrillt“ werden. Einem auf außergewöhnliche Weise nach Freiheit drängenden jungen Menschen paßte derart Zwang freilich nicht, weshalb es den heranwachsenden Luckner unter dem sich selbst gegebenen Namen Phylax Lüdicke in die weite Welt trieb. | |||
Luckner brachte es schließlich zu einem Offizier der kaiserlichen Marine. Als solcher nahm er im Jahre 1916 an der bekannten Skagerrakschlacht teil, dieses Erlebnis sollte ihn für immer prägen. Im gleichen Jahr erhielt er den geheimen Auftrag, mit einem Hilfskreuzer, der mit getarntem Motor ausgestatteten ehemaligen Pass of Balmaha, nunmehr „Seeadler“, die britische Seeblockade zu durchbrechen und im Atlantik auf Kaperfahrt zu gehen. |
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Die deutsche Post würdigte Felix Graf von Luckner anläßlich seines 125. Geburtstages in diesem Jahr mit der Herausgabe einer Sonderganzsache, welche am 9. Juni 2006 in Halle und Kiel mit insgesamt zwei verschiedenen Sonderstempeln der Öffentlich- keit präsentiert wurde. Sie zeigt ein Bild des Grafen, daneben die Seeadler nach einem Gemälde von Christian Rave sowie die Briefmarke „Passat“. Die Luckner Gesellschaft war in die Vorbereitungen involviert und organisierte die Präsentation der Ganzsache in Halle. |
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Getarnt als norwegisches Handelsschiff versuchte der „Pirat des Kaisers“ das Husarenstück. Luckner gelang ist in der Folgezeit, insgesamt 14 feindliche Handelsschiffe aufzubringen und zu versenken. | |||
Dabei ging der deutsche Graf jedoch auf eine von seinen Gegnern unerwartete Weise vor. Er „bat“ die Besatzungen der anderen Schiffe auf die „Seeadler“ und behandelte diese nach dem Betreten der eigenen Planken als Gäste, nicht als Feinde. Luckner verschaffte sich auf diese Weise Anerkennung und gar Verehrung. Nicht übertrieben scheint dies, denn die Franzosen, Briten, Italiener, US-Amerikaner und andere verließen die Seeadler (auf dem Schiff war es zu eng geworden und Luckner entließ die Gefangenen auf der französischen Bark „Cambronne“ in die Freiheit) nicht, ohne auf den Grafen kaum endende „Hurra, Hurra, Hurra“ Rufe vernehmen zu lassen. Noch Jahrzehnte später und noch heute wurde/wird Felix Graf von Luckner von Zeitzeugen und vielen anderen auf aller Welt als Menschenfreund und Humanist „im Tun“ gewürdigt und geehrt. | |||
Für die Stadt Halle a.d. Saale hat Luckner eine besondere Bedeutung. | |||
Von den Nazis zu einen Privatleben verdammt, lebte Lucker in der Stadt am Universitätsring 13. Als der 2. Weltkrieg sich zu Ungunsten des Deutschen Reiches entwickelte und an dessen Ende sich Truppen der US-Army der Stadt auf bedrohliche Weise näherten, kam denjenigen, denen das Schicksal der Stadt am Herz lag, der Graf gerade recht. Universitätsprofessoren, Ärzte, Widerständler und viele andere hatten zum Ziel, die Stadt und damit tausende Menschenleben sowie die wertvolle Bausubstanz zu retten. Doch sie allein stießen bei den Amerikanern „auf Granit“. Die Rolle des Vermittlers konnte auf Grund seiner vortrefflichen Kontakte Graf Lucker übernehmen, und er hatte Erfolg!!! Das Bombardement wurde verschoben und letztlich abgesagt. | |||
Das Wohnhaus des Grafen Luckner in Halle (Saale). Am heutigen Universitätsring (der früheren Alten Promenade) lebte der „Seeteufel“ durchgängig in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Er war bei den Nationalsozialisten in Ungnade gefallen und hatte in der Stadt das Leben eines Privatmannes zu führen. Öffentliche Auftritte waren ihm untersagt. Luckner verließ Halle mit den amerikanischen Truppen Ende Juni 1945. |
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Glücklicherweise zeigte sich die Führung der Wehrmacht in Halle unter Gen.Lt. Radtke entgegenkommend und ließ die Verhandlungen zu. So konnten die Bemühungen aller Beteiligten die Stadt Halle schließlich vor der völligen Vernichtung bewahren. | |||
Schändlich ist, das Felix Graf von Luckner bislang in Halle a.d. Saale nicht geehrt wird. | |||
Matthias J. Maurer ist Präsident der 2004 gegründeten Felix Graf von Luckner Gesellschaft, deren Ziel die Förderung der Völkerverständigung ist. | |||
Die Luckner Gesellschaft hält weitere Informationen über den Grafen und die tägliche Arbeit der Mitglieder bereit. Zur Webseite gelangen Sie hier |
Luckner-Gesellschaft
Präsident der „Felix Count von Luckner Society“ Die Felix Graf von Luckner Gesellschaft e.V. – der offizielle Name ist wegen der internationalen Orientierung der oben genannte englische – wurde im März 2004 in Halle a.d. Saale gegründet. |
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Schon lange vor der Gründung hatte es in der Stadt Bemühungen gegeben, das Interesse vieler Personen an der Person des Grafen, der mit dem Schiff „Seeadler“ im 1. Weltkrieg für den Kaiser auf Kaperfahrt ging und zum legendären „Seeteufel“ wurde, zu kanalisieren. Eine Organisationsstruktur hatte es bislang allerdings nicht gegeben, so daß kaum Erfolge insbesondere im Hinblick auf eine Außenwirkung zu verzeichnen waren. |
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Dies änderte sich nahezu schlagartig nach Gründung der o.g. Gesellschaft, die als Verein nach deutschem Recht eingetragen wurde und den Status der Gemeinnützigkeit erhielt. | |
Vertreter der Luckner Gesellschaft anläßlich des 125. Geburtstages des Grafen |
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Auf Anregung Maurers, der während der Gründungsveranstaltung zum Präsidenten gewählt wurde, wurde die Völkerverständigung als oberstes Ziel in der Satzung verankert. Wenngleich in der praktischen Arbeit die deutsche Sprache dominiert, ist doch englisch die „Amtssprache“ und „Felix Count von Luckner Society“ der offizielle Name der Gesellschaft. | |
Der internationalen Ausrichtung ist es geschuldet, daß lange Zeit nach der Gründung es nur eine Webseite in englischer Sprache gab, die in dankenswerter Weise von Terry Kearns aus Atlanta, GA, USA, mit Inhalten (die aus Halle in nach Georgia gesandt werden) gefüllt wird. Der Kontakt kam dabei über den Sohn eines Timberwolfs zustande, der wiederum einen Enthusiasten in Australien kennt, welcher eine maritime Webseite unterhält, tja, die Welt ist halt klein bzw. solcherlei Kontakte waren und sind der lebendige Beweis dafür, daß sich die Luckner Gesellschaft auf dem richtigem Wege befindet. | |
Durch die englischsprachige Homepage fanden von Anfang an viele ausländische Interessenten zum Verein, der mittlerweile fast 170 Personen aus 16 Nationen zählt. | |
In Halle machte die Gesellschaft anfangs kaum auf sich aufmerksam. Keinerlei Pressemitteilung kündete von deren Gründung, keine Werbung warb für neue Mitglieder. Diese Zurückhaltung hatte ihre Ursache in der ablehnenden Haltung der Mehrheit der Stadträte im Hinblick auf eine längst fällige Ehrung des Grafen in der Stadt, die diesem mutigen Mann ihre Rettung im Jahre 1945 vor der völligen Zerstörung zu verdanken hat. | |
Die Gründung der Felix Graf von Luckner Gesellschaft sprach sich herum. Partner fanden die Mitglieder u.a. im Generalkonsulat der USA in Leipzig, das von Anfang an uneingeschränkte und starke Unterstützung bot. Prominente wie der Direktor der Franckeschen Stiftungen, Herr Dr. Müller-Bahlke, der Direktor des Stadtmuseums Halle, Herr Dr. Christian Hirte und viele andere wurden gern Mitglied und liefern wertvolle Beiträge, ohne welche die tägliche Arbeit an den Projekten der Gesellschaft nicht möglich wäre. | |
Die Felix Graf von Luckner Gesellschaft würdigte den Grafen im Jahre 2006 – hier beging man den 125. Geburtstag, den 40. Todestag sowie den 90. Jahrestag der Wiederkehr des Beginns der Fahrt der Seeadler – auf mannigfaltige Weise. | |
So organisierte der Verein die Herausgabe einer Gedenkmedaille, die schließlich von dem Monetarium e.V. (direkt zu Webseite dieses Vereins gelangen Sie hier) herausgegeben wurde. Sie ist zum Preis von 10,00 € erhältlich und kann direkt bei der Luckner Gesellschaft bestellt werden. | |
Die Gedenkmedaille zum 125. Geburtstag des „Seeteufels“ Felix Graf von Luckner. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Monetarium e.V. herausgegeben und ist zu einem Preis von 10,00 € direkt bei der Luckner Gesellschaft zu bestellen. Die Gedenkmedaille ist auf weltweit 1881 Exemplare limitiert. Bestellungen sind hier möglich. |
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Auf zukünftige Projekte und Aktionen der Graf Luckner Gesellschaft darf man gespannt sein. Bestellen Sie doch bei Interesse einfach den kostenlosen und unverbindlichen Newsletter der Luckner Gesellschaft oder schauen Sie hin und wieder auf dieser Seite vorbei. |
Vortrag über Graf Luckner
Mit einem Vortrag von Wolfgang Seilkopf, der als historischer Berater im Vorstand der Graf Luckner Gesellschaft e.V. arbeitet, wurde am 2. Dezember 2006 das Graf Luckner Jahr beendet. Inhaltlich ging es um die 90. Wiederkehr des Beginns der legendären Fahrt der „Seeadler“, mit der Luckner seinen Ruhm begründete. Weitere Informationen zu dem Verein und zu Felix Graf Luckner finden Sie hier.