In Halle läuten Glocken für den Frieden

Pünktlich um 10.55 Uhr läuten am heutigen Tage ein Großteil der Kirchenglocken in der Saalestadt. Hintergrund ist, daß genau diese Zeit die Kriegstagebücher der Amerikaner das Ende des 2. Weltkrieges für Halle dokumentieren. So sollte der 19. April Einzug finden in das Bewußtsein der Bevölkerung und jedes Jahr um diese Zeit an die schrecklichen Folgen des 3. Reiches sowie an alle Opfer des Krieges sowie der Gewaltherrschaft gedacht werden.

Eine solche Tradition zu beginnen! Dieser Vorschlag kam von Matthias J. Maurer in seinen Funktionen als Ehrentimberwolf sowie als Präsident der Felix Graf von Luckner Gesellschaft. Letztere schrieb sich das Vorhaben – zur Unterstützung von Frieden und Völkerverständigung – auf die Fahnen. Ein besonderer Dank geht dabei an Herrn Hans Goedecke, der unermüdlich bei Stadtmarketing und Kirchen für das Vorhaben warb.

Ein weiterer Dank geht an Pfarrer Friedhelm Kasparick, der die Initiative Maurers im Kirchenrat verbreitete und sich für deren Realisierung einsetzte.

In Dresden und anderen Städten läuten die Kirchenglocken im Gedenken an deren Zerstörung. In Halle hat man nun begonnen, an die Rettung der Stadt zu denken.

Und so sollen die Kirchenglocken jedes Jahr läuten, am 19. April um 10.55 Uhr: für Frieden und Völkerverständigung.

 

Gedenkveranstaltung 65 Jahre Kriegsende

In der Kirche des Gefängnisses „Roter Ochse“ wurde die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt Halle anläßlich des 65. Jahrestages des Kriegsendes in der Saalestadt abgehalten. Maurer war als offizieller Vertreter der National Timberwolf Association eingeladen worden und traf dort u.a. auf Konsul James W. Seward (Generalkonsulat der USA in Leipzig), Frau Justizministerin Kolb und die Oberbürgermeisterin Szabados. Letzere würdigte in ihrer Ansprache ausführlich die langjährigen Bemühungen Maurers um die Schaffung und Vertiefung der Kontakte zu den Veteranen der Timberwölfe. Sie hob ferner hervor, daß sie von seiner Initiative – am 19. April dieses Jahres in Halle die Glocken der Kirchen zum Gedenken an das Kriegsende läuten zu lassen – sehr angetan ist und diese unterstützt. Konsul Seward würdigte in seiner Ansprache die Verhandlungen des Grafen Luckner und deren maßgebliche Rolle für die Rettung der Stadt Halle vor der Zerstörung und schloß die Opfer auf beiden Seiten der einstigen Front in sein mahnendes Gedenken ein.

Schaufensterausstellung zu Luckner

Am Freitag, den 13. April, wurde anläßlich des 41. Todestages des Grafen Luckner am Alten Markt in der Schmeerstraße Nr.6 eine Schaufensterausstellung eingeweiht, welche Dank des Einsatzes der Interessengemeinschaft Alter Markt e.V. organisiert werden konnte. Thema der Ausstellung ist die legendäre Fahrt der Seeadler, die exakt vor 90 Jahren stattgefunden hat; Luckner befand sich Mitte April 1917 auf dem Weg in Richtung Kap Horn, um den Pazifischen Ozean zu erreichen, nachdem er seine im Atlantik gemachten Gefangenen auf der französichen Bark „Cambronne“ in die Freiheit entlassen hatte und sich dadurch das Risiko der Enttarnung des „Seeteufels“ stark erhöht hatte.

Einweihung des Timberwolf Denkmals

In Anwesenheit von Veteranen der 104. US Infanterie Division „Timberwolf“, des Generalkonsuls der USA Fletcher M. Burton, der halleschen Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler und zahlreichen Gästen wurde heute das auf Initiative von Matthias J. Maurer errichtete Denkmal für die „Timberwölfe“ feierlich enthüllt. Es wird hiermit dem umsichtigen Vorgehen der Amerikaner im April 1945 gedacht und der Entscheidung, die Stadt Halle letztlich vor schwerem Artilleriebeschuß und einer Bombardierung zu verschonen. Mehr Informationen finden Sie hier…